Übelkeit in der Schwangerschaft, oft als Schwangerschaftsübelkeit oder “Morgenübelkeit” bezeichnet, ist eines der häufigsten Symptome, mit denen werdende Mütter konfrontiert sind. Tatsächlich leiden etwa 50–80 % aller Schwangeren in den ersten Wochen unter Übelkeit, und etwa die Hälfte von ihnen erlebt auch Erbrechen in der Schwangerschaft. Diese Beschwerden treten oft in den ersten drei Monaten auf, können aber bei einigen Frauen auch länger anhalten.
Warum tritt Übelkeit in der Schwangerschaft auf?
Die genauen Ursachen der Übelkeit in der Schwangerschaft sind nicht vollständig geklärt, doch hormonelle Veränderungen spielen eine große Rolle. Besonders das Hormon hCG (humanes Choriongonadotropin), das kurz nach der Empfängnis stark ansteigt, wird mit Übelkeit und Erbrechen in Verbindung gebracht. Auch der steigende Östrogenspiegel kann diese Symptome verstärken. Schwankungen im Blutzuckerspiegel, Stress und eine verlangsamte Magenentleerung, die durch die hormonellen Umstellungen beeinflusst wird, tragen ebenfalls zu den Beschwerden bei. Viele Frauen erleben Schwangerschaftsübelkeit vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft, da in dieser Phase die hormonellen Schwankungen am stärksten sind.
Was sind die typischen Symptome?
Die Symptome variieren stark von Frau zu Frau. Während manche nur leichte Übelkeit verspüren, leiden andere unter starkem Erbrechen während der Schwangerschaft, das sich zu einer ernsteren Form der Übelkeit entwickeln kann, die als Hyperemesis gravidarum bekannt ist. Diese seltenere und schwerere Form der Schwangerschaftsübelkeit kann zu starkem Flüssigkeits- und Gewichtsverlust führen und bedarf in vielen Fällen einer medizinischen Behandlung bishin zu stationärer Infusionstherapie.
Wann beginnt und endet die Übelkeit?
Übelkeit in der Schwangerschaft beginnt oft in der 6. Schwangerschaftswoche und erreicht ihren Höhepunkt um die 9. Woche. Bei den meisten Frauen bessern sich die Symptome nach der 12. bis 16. Schwangerschaftswoche deutlich. In manchen Fällen kann die Übelkeit jedoch bis in das zweite oder sogar dritte Trimester anhalten. Sollten die Symptome über das zweite Trimester hinaus bestehen oder eine verminderte Flüssigkeitsaufnahme nachsichziehen, empfiehlt es sich immer frühzeitig, einen Arzt oder Frauenarzt aufzusuchen.
Was hilft gegen Schwangerschaftsübelkeit?
Zum Glück gibt es verschiedene Methoden, die die Symptome von Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft lindern können. Einige der besten Tipps sind:
- Kleine, häufige Mahlzeiten: Anstatt drei große Mahlzeiten pro Tag zu essen, kann es hilfreich sein, kleinere, aber häufigere Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Dies verhindert, dass der Magen leer ist, was die Übelkeit verstärken kann. (kohlenhydratreich – fettarm)
- Lebensmittel auswählen, die den Magen beruhigen: Leichte, magenschonende Nahrungsmittel wie trockene Cracker, Toast oder Bananen können den Magen beruhigen. Viele Frauen berichten, dass es hilft, eine Kleinigkeit zu essen, bevor sie morgens aufstehen.
- Ingwer: Dieses natürliche Mittel ist bei vielen Frauen beliebt. Ingwerkapseln oder -tee haben sich als hilfreich bei der Linderung von Schwangerschaftsübelkeit erwiesen.
- Akupressur und Akupunktur: Einige Frauen schwören auf Akupressurbänder, die sanften Druck auf bestimmte Punkte am Handgelenk ausüben und so Übelkeit lindern können.
- Viel Wasser trinken: Dehydrierung kann die Übelkeit verschlimmern. Trinken Sie regelmäßig kleine Mengen Wasser oder andere Flüssigkeiten, um hydriert zu bleiben. Falls das Trinken von Wasser schwerfällt, können eisgekühlte Getränke oder Eiswürfel helfen.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Übelkeit in der Schwangerschaft ist zwar unangenehm, aber in den meisten Fällen ungefährlich. Doch in einigen Fällen ist es ratsam, ihren Frauenarzt zu konsultieren. Dies gilt besonders, wenn Sie Anzeichen von Dehydratation zeigen (z. B. dunkler Urin, trockener Mund oder seltener Harndrang) oder starkes Erbrechen während der Schwangerschaft haben, bei dem keine Nahrung oder Flüssigkeit mehr im Körper bleibt.
Sollte das Erbrechen in der Schwangerschaft so stark sein, dass es zu einem signifikanten Gewichtsverlust führt oder die normale Ernährung und Flüssigkeitszufuhr nicht mehr möglich ist, handelt es sich möglicherweise um Hyperemesis gravidarum. Diese Form der Übelkeit bedarf in der Regel einer stationären medizinischen Behandlung, häufig in Form von intravenösen Flüssigkeiten zur Wiederherstellung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts.
Als Frauenarzt in Wien kann ich Ihnen in solchen Fällen weiterhelfen und eine geeignete Behandlung vorschlagen.
Medikamente gegen Übelkeit in der Schwangerschaft
In manchen Fällen kann es notwendig sein, auf Medikamente zurückzugreifen, um die Symptome von Schwangerschaftsübelkeit zu lindern. Es gibt einige Medikamente, die in der Schwangerschaft verordnet werden können. Diese Präparate sind besonders bei leichter bis mittelschwerer Übelkeit wirksam.Schwerere Fälle von Übelkeit oder Erbrechen in der Schwangerschaft erfordern möglicherweise eine Infusionstherapie im Krankenhaus. Als ihr Frauenarzt in Wien kann ich Sie hierzu ausführlich beraten und Ihnen die für Sie passende Behandlung empfehlen.
Schwangerschaftsübelkeit und Kinderwunsch
Falls Sie einen Kinderwunsch haben und sich Sorgen über Schwangerschaftsübelkeit machen, ist es hilfreich, dies frühzeitig mit Ihrem Frauenarzt zu besprechen. Viele Frauenärzte, die auf den Kinderwunsch spezialisiert sind, können wertvolle Tipps geben, wie Sie sich auf eine mögliche Übelkeit vorbereiten oder diese im Vorfeld minimieren können. Ein persönliches Gespräch kann vorweg zudem viele Unsicherheiten nehmen.
Fazit: Schwangerschaftsübelkeit ist belastend, aber in der Regel harmlos
Übelkeit in der Schwangerschaft ist zwar unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos. Mit den richtigen Tipps und einer individuellen Beratung durch Ihren Frauenarzt können Sie diese Phase gut bewältigen. Achten Sie auf Warnsignale und zögern Sie nicht, ärztlichen Rat einzuholen, wenn Sie unter starkem Erbrechen während der Schwangerschaft leiden.
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